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Baugeschichte(n)

Von: 12inster_admin34534

“insterJAHR” steht für alte, vielleicht schon abgegriffene, doch unveränderlich wahre Wahrheit: geistiges und materielles Erbe vergangener Generationen ist mehr als bloßes Museumskram, Arbeiten an ihm — mehr als Realitätsverweigerung. Unendliche Schätze liegen hier verborgen und könnenja sollen! —  zur Verbesserung des jetzigen Lebens, zur Quelle neuer Ideen, zum Einsatzort freißiger Hände werden.

Bei der Bunten Reihe, jüngst erst zum Denkmal auf Probezeit erklärt, bedeute die Hinwendung zum baukulturellen Erbe die Versöhnung des Bewohners mit seinem Denkmal. Solle man Angst vor neuen Würden haben? Oder vielmehr stolz auf ihn sein und auf sich selbst, den Bewohner einer so besonderen Anlage? — definitiv das letztere! Lebendiges Haus mit Prädikat sollte von Ausnahme endlich die Regel werden, Ausstellung nicht mehr gleichbedeutend mit Totenstarre sein, und Stadttheater alle Straßen bespielen — zu allseitigem Gewinn.

Bauten entlang der jetzigen Elevatoren- und Gagarinstraße sind zu Pilotobjekten des ersten “insterJAHRes” bestimmt, da sie geschichtlich und stilistisch herausragend sind: umfassend erhaltene Wohnsiedlungen der 1920er gebe es nichteinmal in Deutschland, genauso rar sind die Gründungen aus der Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg.

  • Diese Häuser sind bisher kaum erforscht — im “insterJAHR” wird diese Forschung ansetzen
  • Die Nutzergeschichte ist nie niedergeschrieben worden — eine Aufgabe, die es zu schultern gilt
  • Die Anlage steht seit ihrer Erbauung ohne jeglicher Reparatur — höchste Zeit, ihren Stand zu erfassen, Bewohnerwünsche inbegriffen

Erkennen bringe den gemeinschaftlichen Geist der Straße hervor. (Schadens)Erfassen bereite das Feld zur Erprobung neuster Mittel behutsamer Erneuerung. Ergänzen der unvollständigen Lebensgeschichte eines weltberühmten Architekten wie Hans Scharoun es war, helfe, die internationale Fachöffentlichkeit fürs Erneuerungsprojekt zu gewinnen. Einsatzmöglichkeit am eigenen Hause nutze dem Bewohner nicht nur, die eigenen Wohnumstände zu verbessern, sondern auch die neuen Wirkfelder für neugewonnenen Kenntnisse zu gewinnen: Erfolge des “insterJAHRes” können in den Folgejahren auf die anderen Straßen, andere Stadtteile, ja andere Städte überschwappen… ein Markenzeichen Nordostpreußens werden?

Die Baugeschichten des ersten “insterJAHRes” gehen in eine Haus-per-Haus-Biographie ein, eine heimatgeschichtliche Sammlung, die künftig alle Straßen Tschernjachowsks umfassen solle, von sachlichen Baudaten bis zu Bewohner-Eigenarten — und letztlich auch Schadensfällen, die es während der kommenden Reparaturperioden auszubessern gilt.

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