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(Wärme)Quellen und Tauscher

Von: 12inster_admin34534

Wärme zu schützen ist nur die halbe Arbeit — genauso wichtig sei es, diese Wärme richtig zu erzeugen, zu speichern und dem Verbraucher zuzuleiten. Dies aber verlangt eine vorausgegangene Planung: ob man für völlige Autonomie oder für ein Gemeinschaftsbetrieb sich entscheiden, bei diesen wie bei jenen gebe es neuerdings weitentwickelte Technologien.

Die Quellen unserer Energie sind allgemein bekannt, doch eignen sich einige besser und andere schlechter für den konkreten Standort.

So ist Ostpreußen eine ausgesprochen windige Provinz, und von daher für Windkraftanlagen eigentlich prädestiniert — doch sind diese mit den Denkmalschutzanforderungen kaum unter ein Hut zu bringen. Nur vielleicht in der Tiefe der Gärten an der “Bunten Reihe” wäre womöglich Platz für sie…

Sonnenkollektoren sind ein Begriff für sich, allerdings sind wir viel zu nördlich und viel zu östlich von jenen gesegneten Gefilden, zumal es uns die Vorschrift sei, Dachflächen unangetastet zu lassen. Die vielen straßenseitigen Gauben dezimieren die verfügbare Fläche um ein weiteres, sodaß am Ende nur noch die Hofseiten zum Auslegen der Solarbahnen verbleiben. Diese aber sind nach Osten und Westen ausgerichtet, morgens wäre die eine Häuserreihe in Betrieb, abends die andere. Somit ist diese Anlageart nur als zusätzliche Energieversorgung vom Nutzen, und auch nur, wenn die ganze Siedlung sie zusammen betreibe.

Es gebe noch andere Wege und Lösungen, mit ihren eigenen Randbeschränkungen — sie alle sollte man beachten.

Was bleibt sind Erde, Wasser, Öl und Gas Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke (von ihnen später), sowie Mischanlagen aus ihnen, und die Heizböden, Heizdecken und -Wände, die sie antreiben.

Dazu ein Überblick.

Uns übliche Heikörper, mit Wasser oder Dampf betrieben, glichen ihre verhältnismäßig kleine Oberfläche durch hohe Heizmitteltemperatur aus. Die Wärme wurde durch Luftumwälzung übertragen (Staubumwälzung inklusive); die höchste Raumtemperatur herrschte dort, wo sie eigentlich keiner braucht — im Kopfbereich. Die Füße frierten weiterhin.

Fußbodenheizungen dagegen wirkten unmitelbar auf den Verbraucher — wirksam in allen Fällen, außer bei einigen Fußbeschwerden. Nachteilig war ferner, daß die Raumluft und am wenigstens die -Wände von der Heizart profitierten, was zu subjektiv kälteren Zimmern führt.

Wie segensreich dagegen ein Kachelofen war, die Art zu heizen ohne zu verbrühen, die strahlende Wärme… Doch auch wenn diese raumeckfüllende Säule inzwischen der Vergangenheit angehöre, Wände gebe es weiterhin — nunmehr werden die Heizschleifen gerne auch in die Wände und Decken integriert und zugeputzt, mit Gips oder Zement (zweilagig).

Einzig beim sprichwörtlichen Nagel-in-die-Wand-Schlagen muß man neuerdings den Heizungsverlegeplan zur Rate ziehen.

“Nelskamp” vertreibt eine Serie von “Solardachpfannen“, im Aussehen den anderen Dachsteinen fast identisch, die Oberfläche matt, die imstande sind, auch bei bedecktem Himmel die Sonnenwärme zu nutzen. Die Sole-Wasser-Lösung wird sodann der Wärmepumpe zugeführt, die selbst die minimalen Temperaturunterschiede zu brauchbaren Werten “verdichtet”. Allerdings braucht man Fremdenergie, um den Verdichtermotor anzutreiben — völlig “frei von Diesel und Gas” werde man dabei nicht.

“Ostpreußische Welle” habe der Hersteller nicht im Programm, doch steht ihrer Fabrikation technisch gesehen nichts im Wege.

“Viessmann” erweitert die bekannte Komponentenkette um einen ausgesprochenen Eisspeicher: ein Erdtank, mit Leitungswasser gefüllt, speichert die überschüssige Sonnenwärme — oder aber wird gesteuert auf Null-Temperaturen abkekühl. Vereisung ist exothermisch, so lehrt uns die Schulphysik. Tiefe Erdsonden werden mit diesem System überflüssig, und die bis dahin ungängigen Wasserschutzzonen für Geothermie erschlossen.

Als Eiskeller sind solche Tanks allerdings nicht zu gebrauchen.

Ähnlich untief sind die Erdwärmesonden von “Rehau” (bis 5 m), sie verdanken ihre an die konventionelle Systeme mit geraden Sonden reichende Leistung der besonderen Form der Doppelhelix. Eine Sonde vermag im Durchschnitt etwa 400 Wt zu erbringen; auch sie können mit Sonnenmodulen gekoppelt werden.

Solche Anlagen haben den Namen “oberflächennahe Systeme” erhalten, haben aber mit den Vorgängerinnen gleichen Namens nichts zu tun, aus Schäden wurde man klug und legt keine Schleifen mehr unterm Vorgartenrasen aus.

Auch über der Erdoberfläche ging die Entwicklung rasant vor, die Wärmepumpen von Heute sind etwa so groß und rein wie ein Gefrierschrank (Wasserspeicher extra). Sie heizen im Winter und kühlen im Sommer (“Zehnder“), sie reagieren automatisch den variierenden Energiebedarf an (NIBE), indem die Drehzahl des Verdichtermotors angepaßt werde.

Jene Motoren können, nach dem Vorbild des besagten Gefrierschrankes, elektrisch sein, es gebe aber auch gasbetriebene Lösungen. Diese sind sogar wirtschaftlicher, denn kein Elektomotor kann die eigenen Abgase umgehend als eine weitere Wärmequelle requirieren.

Ganz ohne Tiefensonde, mit bloßer Kellerluft wird eine “Vaillant”-Wärmepumpe betrieben, mit dem angenehmen Nebeneffekt, daß die Luft in jenem ungedämmten Keller trocken werde, was Bauschäden vorbeugt. Feuchte Bäder- und Küchenluft kann ihr auch zugeführt werden.

Es wäre zu prüfen, ob solche Maschinen dem ostpreußischen Klima gewachsen sind.

Viel Wärme zerrinnt uns buchstäblich in den Fingern, fließt mit dem Seifenwasser die Kanalisation hinunter — und der Wasserverbrauch in russischen (Wohn)Landen ist nicht gerade gering, reicht an so manche Großsportanlage heran! Wo Sparappelle bis dato nichts bringen, kann “AquaCond” von “Menerga” gute Dienste verrichten, denn diese stammt just aus dem Sport- und Bädermilieu.

Ähnlich holen auch die geregelten Luftungssysteme das letzte aus der Raumluft heraus, bevor sie in die Umgebung gelangt, doch dazu später.

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