Das Lächeln Insterburgs
Viel mehr als die Häuser oder selbst Bewohner bestimmen die Kleinigkeiten das Bild einer jeder Stadt, und der Eindruck, wie offen eine Stadt sei, um begriffen zu werden. Findet der Besucher seinen Zugang zur Stadt, und sei es durch ein Schema, welches er an der Info-Theke in die Hand bekomme, oder durch einen Wink des entgegenkommenden Einwohners, oder durch eine ihn willkommen heissende Sitzbank an der Aussichtsterrasse — und findet die Stadt freundlich. Bleibt sein Sehnen unerfüllt, und die beste, die sonnigste Stadtidee wird seine ablehnende Haltung nicht umstimmen können…
Wie mache man aus Insterburg eine ihre Einwohner und Besucher freundlich empfangende Stadt? Wie begegne man als Stadt die Freunde aus Nah und Fern mit herzlichem Lächeln?
Bevor man sich ans Skizzieren stürze, stelle man sich ein Bild des Bewohners und seiner Wohnlandschaft zusammen.
Die Stadt solle sich erlesen lassen. Die Stadt solle man mit Ortszeichen bevölkern, und zwar solchen, die über die bloße Zeichenhaftigkeit hinaus einen praktischen Nutzen bringen: dann nämlich werden sie wohntuende Impulse der Stadt(raum)erneuerung setzen.
Zumindest glaubt die SESAM-Gruppe der «Milk factory» daran.
Schon sind die ersten Mängel gefunden, es fehle an Stellen wo Jung und Alt, wo Einheimische und Fremde, wo Schaffende und Gaffer zusammenkämen. Ist einmal ein Plätzchen wie dafür geschaffen, so ist seine Belegung stets eingeschränkt: Erholungsecken sind z.B. nur für Kinder da, oder nur für Ältere, jedoch nie für beide. Mehr noch, es fehle an Hinweisen: nicht nur der Ortsfremde wisse nicht, was auf ihn eine Straße weiter warte — auch ein Einwohner wisse es nicht, die Stadt kenne sich selbt nicht!
Nichtorte und Nichtaussagen, die Schrecksignalen ähneln: “Kommet mir nicht zu nahe!”
Aus diesem Befund ergaben sich zwei Ansätze, die miteinander verknüpft:
ein Hinweiser und ein Plätzchen, wobei das letztere wiederum in zwei Typen zerfalle. Rot sind die Stellen markiert, an denen sie in der Stadt erprobt, grau sind jene, wo sie bei Erfolg aufgestellt werden sollen:
Die Hinweiser können rein graphisch sein, aber auch Texte enthalten:
Plätzchen können flach und ausgestreckt sein , oder aber Raumskulpturen gleichen :
Im Aufbau sind sie recht leicht, und man müsse sie nur so oder abgewandelt durch die Stadt verteilen, um das Informationssystem Stadt in Betrieb zu setzen — Lächeln inklusive.
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