Entwurf des Neuen Friedhofs gefunden
Zeitens der Geschichtskonferenz der Burg Insterburg wurde erstmalig ein in den Archiven gefundener Entwurf des damals neuen Insterburger Hauptfriedhofs präsentiert.
Erwartungsgemäß stammte dieser aus der Feder Hugo Kaufmanns.
Die alten Kirch- und Friedhöfe waren zum Ersten Weltkriege weitestgehend überfüllt, und stärker als jede Sanitarie drängte die neu Grabkultur auf die Anlage eines neuen geräumigen Begräbnisplatzes. Dort solle man bisherige Prachtgräber genauso unterbringen können wie die neuzeitigen Urnengräber, Wald- und Baumgräber sollten ihren Platz finden, und auch der Aussicht und Lustwandel Rechnung getragen.
Allen Ansprüchen gerecht wurde ein Platz hinter der Tilsiter Bahn, hoch über der Angerapp und mit dem Blick auf den Krähenwäldchen. Formale Strenge fand sich hier mit malerischen Freiformen vereint.
Haupteingang zur Kapelle und Krematorium
Die gesamte Tiefe des Friedhofs durchmaß eine Hauptallee, mit beiderseitigen Schmuckgräbern.
weiter von der Hauptallee lagen Plätze für Reihengräber
Anders als bei den gewerbsmäßigen Friedhöfen wollte Kaufmann keine endlose Grabfelder anlegen, und teilte auch die billigsten Plätze gartenmäßig in kleinere Quartiere.
Vom Brunnenplatz hinter der Kapelle bot sich eine herrliche Aussicht über das Angerapptal.
Grabinseln im äußџeren Waldgürtel
Familiengräber in den Achsen der Nebenwege
An der Bahnseite des Friedhofes sollte eine Baumschule angelegt werden.
Nach der Präsentation sind die Funde an die Universität St.Petersburg verbracht worden, wo unter Leitung von Eugenia Petraschen zur Zeit bereits Entwürfe zur Neugestaltung des verwaldeten Friedhofs erarbeitet werden. Als Arbeitstitel gilt bereits der “Frieda-Jung-Dichtungspark”.
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