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Insterburger Sammelgrün

Von: 12inster_admin34534

Die Erbschätze Insterburgs erschöpfen sich keineswegs in den neu als Baudenkmäler eingestuften Siedlung «Bunte Reihe» oder dem Bahn-Rundschuppen, schreibt Professor Jürgen Wenzel: Der Stadtpark von Tschernjachowsk ist auch ein potentielles (Garten)Denkmal. Schon der Vortrag beim Sommerseminar legte es mit aller Deutlichkeit dar, der Park war und ist ein wichtiger Imagefaktor für die Stadt, das Stadtbild wird entscheidend durch ihn mitgeprägt. Wenn die Stadt heute ihr kulturelles Erbes als Standortvorteil begreift, darf sie auch ihr grünes Erbe nicht außeracht lassen.

Lenin am Alten Markt

Eine denkmalpflegerische Rekonstruktion muß jedoch – wie auch bei anderen historischen Monumenten – selbstverständlich den veränderten Ansprüchen heutiger Benutzer genügen. Und sie muß den veränderten räumlich-baulichen Rahmen des Parks, z.B. zwischen Schloß und Lenindenkmal berücksichtigen. Dieser Wandel birgt indes auch Chancen.

Dieser Park dient der städtischen Repräsentation und mit seiner Ausstattung der ruhigen Erholung, dem Spaziergang, dem Natur- und Kunstgenuß. Ein volkstümlicher Park mit großen Spiel- und Liegewiesen, Kinderspiel- und Picknikplätzen und sonstigen Attraktionen könnte dagegen aus dem Siegespark an der Angerapp entstehen, er wäre angesichts des kleinteiligen Reliefs im Stadtpark ohnehin nur schwierig zu realisieren.

Da die Kaufmannschen Pläne für den Park offenbar verlorengegangen sind, wäre eigentlich eine exakte Bestandsaufnahme, eine Vegetationskartierung, eine limnologische Gewässeranalyse und eine Untersuchung der Bodenprofile erforderlich, ein Aufwand der z.Zt. nicht zu leisten ist. Anhand der Abbildungen in Veröffentlichungen und einer kursorisch-vereinfachten Bestandsaufnahme- und kartierung kann daher, in einem ersten Entwurf, nur eine Annäherung an die historische Gestalt versucht werden.

Der Aufruf verhallte nicht ohne Wirkung: die Professoren Schöbel (TU München) und Kuhlmann (Eesti Maaülikool Dorpat) fanden die Aufgabe so interessant, daß sie selbst und mit ihren Studenten an einem gemeinsamen Seminar vor Ort zusammenkommen möchten. Zusammen mit Professor Wenzel werden sie die Rekonstruktion des Parks erarbeiten und darüber hinaus weitere Aussagen zur Grünstruktur der Stadt und des Kreises treffen: man freue sich bereit auf ihr Kommen in der ersten Julihälfte.
Im August wird das Thema aufgegriffen vom Raumplanungsseminar der Universität St.Petersburg, wo ein «Frieda-Jung-Gedächtnis-Dichterpark» bereits als Übungsthema auf dem Programm stehe. Im nächsten Jahr könnte dann der Volkspark an der Angerapp (Siegespark) ein Thema werden… doch das wäre schon beinahe zu weit in die Zukunft gegriffen. Blicken wir lieber zurück: einmal schon war der Stadtpark Gegenstand einer Sanierung, einmal schaffte es Kaufmann in den 1920ern, die vernachlässigte und überkommene Anlage des Schützentales zum neuen Leben zu erwecken. Mehr noch: er machte aus ihr eine Berufsschule der besonderen Art.

Ob dieses bereits zur Eigenart des Ortes gehöre?..

Kommentare (2) zum Eintrag “Insterburger Sammelgrün”

  1. ytrhjvfyn 23.01.2011 20:45

    repariert die straßen, installiert die laternen, baut betriebe auf und man wird sie achten wie den König. so aber sind eure taten ganz verachtenswert.

  2. Administrator 23.01.2011 23:43

    Geholfen wird dem, der sich selbste helfen will. Geholfen wird, der Stadt einen Wunsch zu erfüllen, zu dem die Stadt noch nicht zu kommen weiß. Geholfen wird, wo Gefahr im Verzuge und wo falsche Maßnahmen Unheil heraufbeschwören.
    Ihre Liste enthält nichts dergleichen: es ist ein Einkaufszettel der anderen Art! Nehmertum ist aber nicht förderungswürdig.

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