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Tschernjachowsk — das deutsche Erbe, Last und Chance

Von: 12inster_admin34534

Anläßlich des Deutschlandjahres in Rußland fördert das Goetheinstitut Moskau unter dem Motto „Deutschland und Rußland gemeinsam die Zukunft gestalten“ russisch-deutsche Gemeinschaftsprojekte, die ein aktuelles und zukunftsweisendes Thema behandeln. 2012 werden Projekte in Moskau und St. Petersburg, 2013 in den russischen Provinzen gefördert. Die “insterJAHR”-Initiative hatte sich mit drei interessanten Projekten beworben; eines davon, „Tschernjachowsk — das deutsche Erbe, Last und Chance“, wurde von der Jury als förderungswürdig anerkannt.

Die Stadt besitzt einige kulturgeschichtlich bedeutende Freiraumanlagen aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, u.a. den Stadtpark, der einst das Gesicht der Stadt prägte, heute aber völlig verwahrlost ist, und den ehemaligen “Neuen Friedhof“, der sich in achtzig Jahren zu einem großen Naturbiotop mit besonderem Baumbestand entwickelte und nun ein Stadtteilpark werden soll. Beide Anlagen sind das Werk des damaligen jungen Insterburger Gartenamtsleiters Hugo Kaufmann. Einst als Teil eines sozialen Fürsorgeprogramms mit Erwerbslosen gebaut, waren sie in Fachkreisen hoch geschätzt und sind heute Kulturdenkmale der Gartenkunst der Moderne.
Die Stadt war sich ihrer Bedeutung zwar bewußt, bisher jedoch weder fachlich noch finanziell in der Lage, diese Denkmale angemessen zu erhalten. Als Vorgriff entstanden für beide Anlagen im vergangenen Jahr studentische Arbeiten europäischer und russischer Hochschulen, die der professionellen Ergänzung bedürfen.

Das Projekt ist ein erster jedoch wichtiger Schritt zur denkmalgerechten Rekonstruktion der beider Anlagen, zur Erneuerung der gesamten Freiraumstruktur der Stadt, zum Aufbau einer grünen pflegenden Verwaltung und zur Beteiligung von Bürgern. Es ist eine eigenständige begrenzte Maßnahme in einem längerfristig angelegten Modellvorhaben und umfasst folgende Arbeitsschritte:

  • Übernahme und Überprüfung der bisherigen studentischen Vorschläge,
  • ergänzende Bestandsaufnahme vor Ort,
  • Erarbeitung ausführungsreifer Entwürfe und Kostenanschläge,
  • beispielhafte Realisierungen mit Studenten.

Über ein rege Beteiligung auch der Tschernjachowsker Bürger würden wir uns freuen. Im Juli 2013 sollen die Arbeitsergebnisse auf einer Konferenz im Insterburger Altem Schloß präsentiert werden.

Das “insterJAHR” will mit Fachleuten und Bürgern die Stadt und Region zukunftsfähig machen. Der Wandel in der Einstellung zur verdrängten Vergangenheit wird zum Gewinn für die Allgemeinheit. Aus dem deutschen Erbe in Rußland wird eine deutsch-russische Gegenwart: dazu soll auch dieses Projekt beitragen.

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